Modul 2: Content, der konvertiert

Weil Content-Erstellung keine wöchentliche Tortur sein sollte

Du weißt, wie man einen Post schreibt, einen Reel dreht und eine Story spannend macht. Aber wenn dich der Rhythmus auslaugt, in dem du deinen Content erstellst, dann brauchst du ein System, nicht mehr Motivation.


Dieses Modul ist für dich, wenn du nicht länger Content nur zum „Dabeisein“ erstellen willst. Du willst Inhalte, die wirklich funktionieren, eine klare Struktur haben – und die nicht davon abhängen, wie motiviert oder kreativ du gerade bist.

2.1 Content entsteht nicht aus Inspiration

Er entsteht aus einem System

Die beste Methode, dich nicht auszubrennen: Nicht immer bei null starten.
Die Idee für deinen Content sollte nicht jedes Mal von Grund auf entstehen, sondern aus einem dieser vier Pfeiler stammen:

✅ Deine strategischen Ziele
✅ Deine aktiven Kampagnen
✅ Die echten Fragen deiner Community
✅ Und ein System, das Ideen in Formate und Formate in Ergebnisse verwandelt

Mini-Übung:
Schau dir deine letzten zehn Posts an. Wie viele haben ein klares Ziel und wie viele sind entstanden, weil du endlich wieder etwas posten musstest?
Die Linie zwischen Content, der wirklich funktioniert, und Content, der an den Usern vorbeirauscht, verläuft genau hier.

🚨 Instagram Expert Tipp:
Leg dir eine Datenbank aus aktuellen Themen an und halte sie aktualisiert: Fragen, die sich wiederholen, Bedenken deiner Kunden und typische Fehler deiner Zielgruppe. Daraus kannst du endlos Ideen für Content ziehen, der relevant ist, aber nicht gezwungen wirkt.

Und durchforste auch deine DMs, Kommentare und Mails. Denn genau dort steckt der echte Ton und Wortschatz deiner Community drin. Und wenn du das auf deinen Content anwendest und die Sprache deiner Zielgruppe sprichst, ist es leichter eine Verbindung herzustellen.

Beispiel:
Wenn du eine Kosmetikmarke bist, könnten deine Content-Pfeiler so aussehen: Hautpflege, Inhaltsstoffe, Tutorials, echte Fälle, Behind the Scenes. Teile sie danach in Themen und Formate auf. So gehen dir nie wieder die Ideen aus und dein Content hat eine thematische Konsistenz.

2.2 Weniger Quantität, mehr Intention

Deine Posts sind keine Deko

Der beste Content ist nicht der am aufwändigsten konzipierte und gestaltete Inhalt, sondern der mit einer klaren Intention. Bevor du etwas veröffentlichst, solltest du diese Fragen durchgehen:

  1. Welches Ziel hat der Post? (Aufmerksamkeit erzielen, bilden, konvertieren, Interaktionen generieren, binden, …)
  2. Welches Format unterstützt das Ziel? (Reel, Karussell, Story, einzelner Post, Live…)
  3. Was willst du erreichen? (Likes, Kommentare mit Tiefe, DMs, Klicks auf den Link in Bio, …)

Nicht alle Ziele müssen sichtbar sein. Manche Inhalte bauen still eine Autorität auf: geteilte Fehler, Learnings, ehrliche Gedanken.

👉 Bewerte immer die Gesamtauswirkung deines Contents: Trägt dieser Post zum Markenbild bei, das ich aufbauen will?

Nutze die Content-Matrix (du findest sie in der Vorlage zur Social-Media-Strategie), um festzulegen, welche Art von Inhalten du zu welchem Zeitpunkt und mit welchem Ziel veröffentlichst. So vermeidest du, nur das Nötigste zu veröffentlichen, und fängst an, das zu veröffentlichen, was wirklich funktioniert.

🚨 Instagram Expert Tipp:
Du musst nicht täglich posten. Aber du musst für jeden Inhalt wissen, warum du ihn postest. Ordne deinen Content nach Funnel-Phasen:

  • Awareness (Entdeckung): Reichweite schaffen
  • Consideration (Erwägung): Vertrauen aufbauen
  • Conversion: Verkauf, Newsletter-Anmeldung, Klick auf den Link in Bio, …
  • Retention (Bindung): Loyalität stärken

Stell sicher, dass du mit deiner Content-Strategie auf alle Phasen eingehst, und nicht nur die obersten fokussierst.

2.3 Vertikales Video ist das beliebteste Format

Aber alle Formate haben ihre Stärken und Schwächen.

Instagram bietet eine Vielzahl an verschiedenen Formaten. Und du solltest sie strategisch nutzen: Wähle basierend auf deinem Ziel das beste Format für deinen Content.

Reels → Reichweite & Entdeckung
Der erste Eindruck für diejenigen, die dich noch nicht kennen. Perfekt, um zu unterhalten, Expertise zu zeigen und zu informieren.

Karussells → Tiefe & Wert
Ideal, um Prozesse zu erklären und echte Beispiele oder komplexe Ideen zu zeigen.

Stories → Nähe & Community
Der Backstage-Bereich deiner Brand. Zeig den Alltag, stell Fragen, starte Umfragen und teile die Ups und Downs.

Einzelne Posts → Klarheit & Haltung
Kurz, direkt, visuell stark. Ideal für starke Aussagen, Gedanken oder spannende Daten.

Lives → Ungefiltertes Engagement
Du brauchst keine hunderte Zuschauer im Live. Solange du Mehrwert bietet, unterstützt du deine Autorität.

🚨 Instagram Expert Tipps:
Stories mit Antwort-Stickern eignen sich richtig gut, um Engagement zu generieren. Eine Antwort kann dir Content für einen neuen Inhalt geben, eine echte Konversation anstoßen und die Beziehung zu deiner Community stärken.

Und für Reel? Statt einen sehr generischen CTA am Ende des Videos einzubauen, wie „Kommentier, wenn dir das Video gefällt“, frag stattdessen: „Welchen Fehler machst du am häufigsten?“. Oder probier doch mal einen CTA in der Mitte des Videos, statt immer nur am Ende, wenn die meisten schon wieder weiter swipen.

👉 Nützliche Kommentare = längere Watchtime = mehr Reichweite.

Mikroformate, die besonders gut funktionieren:

  • Schnelle Tutorial-Reels (30 Sekunden): Ohne Intro oder Logo, starte direkt mit Mehrwert
  • Serien-Format: Part 1, 2 … so hältst du Aufmerksamkeit über Tage, schaffst Wiedererkennungswert und sorgst dafür, dass User mehr von deinem Content konsumieren. Funktioniert für Reels und im Karussell-Format!
  • Mini-Storytelling in Stories: Teile eine starke Story in 3-4 Teile auf. Baue Neugierde auf, bevor du am Ende die interessanteste Information teilst.

Denk daran: Nicht alle Formate sollten gleich genutzt werden. Führe monatliche Audits durch, um zu verstehen, welche Formate am meisten zu welchem Ziel beitragen. Was bringt wirklich Reichweite, was Konversion? Nutze die 40/30/30-Regel: 40 % anziehen, 30 % pflegen, 30 % konvertieren.

2.4 Automatisieren

Aber ohne dabei das zu verlieren, was dich ausmacht

Du solltest dich nicht ständig überfordert fühlen, wenn du Content erstellen musst. Stattdessen brauchst du einen klaren Workflow, den du einmal festlegst und dann umsetzt. So bist du nicht immer auf tägliche Inspiration angewiesen.

So könnte dein System aussehen:

  • 1. Definiere Ziele & Kampagnen pro Monat oder Quartal. Ein Launch, eine punktuelle Promotion, ein wichtiges Produkt,… Definiere, was thematisiert werden muss.
  • 2. Zieh Ideen aus Pain Points, häufigen Fragen und deinen Performance-Daten. Der Content, der bereits gut performt hat, kann wiederverwendet oder recycelt werden. Baue Variationen ein oder ändere das Format oder die Plattform. Der Content, der nicht so gut funktioniert hat, kann neu gedacht werden.
  • 3. Ordne jede Idee einem Ziel & Format zu. Zum Beispiel: „Bedenken über Preise lösen“ → Informatives Karussell mit CTA.
  • 4. Plane in Blöcken und erstelle Content in Batches. An einem Tag machst du die Planung, an einem drehst du Reels und an einem Tag erstellst du die Copy.
  • 5. Automatisiere deinen Prozess mit Metricool. Du kannst:
    • den Kalender visuell planen
    • die besten Zeiten sehen
    • die KI zu Rat ziehen, wenn dir nichts einfällt
    • deine Performance überwachen

🚨 Instagram Expert Tipp:

Recycling ist kein Notfallplan – es ist Strategie. Ein Reel kann zum Karussell werden, ein Kommentar zu einer Story, eine Story zum Post.

Erstelle eine Recycling-Vorlage, damit jeder Inhalt in mindestens 2 unterschiedlichen Formaten erscheint. Und vergiss nicht, eine Evergreen Datenbank aufzubauen. Das sind zeitlose Inhalte, mit denen du kurzfristig Lücken in deinem Content-Plan füllen kannst, ohne improvisieren zu müssen. Versuche, 10 Evergreen-Posts bereit zu halten, um Stress zu reduzieren und dich konstant zu halten.

2.5 Ohne Engagement gibt es keine Conversion

Aber ohne Intention gibt es kein Engagement

Engagement ist kein Synonym für Likes. Es steht für echte Reaktionen – Interaktionen, die zeigen, dass dein Content etwas bewegt.

So erkennst du, ob dein Content wirklich wirkt:
✅ Er löst (echte) Gespräche aus, Nutzer scrollen nicht einfach wieder weiter.
✅ Deine CTAs bekommen Antworten (Kommentare, Nachrichten, Klicks).
✅ Beiträge werden gespeichert, geteilt oder auf anderen Profilen erwähnt.
✅ Er bringt Traffic oder Interaktionen genau dorthin, wo du möchtest.
✅ Er zahlt auf das strategische Ziel deiner Kampagne ein.

👉 Alles, was keine Reaktion auslöst oder keinen Mehrwert bringt, ist nur Füllmaterial.

🚨 Instagram Expert Tipp:

Antworte auf die Kommentare unter deinen Inhalten mit offenen Fragen. So stößt du Gespräche an, verdoppelst die Interaktionen und vergrößerst die Reichweite. Im besten Fall erhältst du außerdem wertvolle Insights für deinen zukünftigen Content und Input für neue Ideen.

Auch „unsichtbare CTAs“ funktionieren gut: „Das Problem haben fast alle Freelancer im ersten Jahr. Ist dir sowas auch schonmal passiert?“. So entstehen Gespräche, keine Likes-Sammlungen.

Analysiere regelmäßig, welche Tonalität und welche CTAs das meiste Engagement und die meisten Gespräche erzeugen. Das sind starke Signale, nach denen du deinen Redaktionsplan anpassen solltest.

2.6 Vorlagen nutzen, aber mit Köpfchen

Standardisiere Prozesse, nicht deine Kreativität

Vorlagen und Templates sind sind nicht dein Feind. Ganz im Gegenteil: Sie können ein großer Helfer sein, wenn du weißt, wie und für was du sie einsetzt.

Nutze sie, um:
✅ Deine Ideen zu organisieren
✅ Die Struktur deines Posts zu standardisieren
✅ CTAs und wichtige Elemente nicht zu vergessen

Verwende sie nicht als:
❌ Ausrede, um immer das Gleiche zu machen
❌ Lückenfüller ohne Bezug zu deiner Marke
❌ Ersatz für fehlende Ideen oder Motivation

💡 Reminder:

Verwende die Strategie-Vorlage, um Content je nach Ziel zu strukturieren – sie funktioniert für Personal Brands, E-Commerce und Services.

🚨 Instagram Expert Tipp:
Vorlagen sind der Startpunkt, nicht das Endprodukt. Nutze sie als Grundlage – aber fülle sie mit deinem eigenen Stil, deiner Markenstimme und aktuellen Insights.

Erstelle deine eigenen Vorlagen in Canva oder Notion. Eine visuelle Bibliothek mit vordefinierten Strukturen für Karussells, Reels-Skripte oder Story-Texte spart dir Stunden an Arbeit – und sorgt für einen wiedererkennbaren Look.

2.7 Weniger posten, mehr bewirken

Warum dein Output nicht über deinen Erfolg entscheidet

Du weißt jetzt, wie du planst.

Du weißt, welches Format zu welchem Ziel passt.

Du weißt, wie du deinen Workflow organisierst, ohne von Inspiration abhängig zu sein.

Jetzt geht es darum, diese Idee zu verinnerlichen:

Du musst nicht mehr, sondern besseren Content erstellen.

Veröffentliche weniger Content, dafür aber mit mehr Wirkung. Automatisiere, was sich wiederholt, und konzentriere deine Energie auf das Kreative. Nicht alles muss viral gehen, aber alles sollte eine klare Absicht haben.

🚨 Instagram Expert Tipp:
Vergleiche dich nicht mit Accounts, die viermal am Tag posten. Vergleiche dich mit dir selbst – mit deiner Entwicklung der letzten drei Monate. Das Ziel ist nicht, mehr zu produzieren, sondern mit Strategie und Intention zu wachsen, ohne auszubrennen.

Dein Redaktionskalender sollte deine Geschäftsziele widerspiegeln. Wenn dein Content keine strategische Aktion unterstützt, (Leads generieren, Verkäufe fördern, Community stärken,…) bist du zwar viel beschäftigt, aber du kommst nicht wirklich voran.

Am Ende jedes Monats solltest du dich fragen: Was habe ich diesen Monat über meinen Content gelernt? Die Antwort ist dein bester Kompass für den nächsten Schritt.

Nächster Schritt

Du hast jetzt deinen Content – Zeit zu prüfen, ob er auch wirklich funktioniert. Weiter geht’s in Modul 3: Verwand­le Daten in Entscheidungen.

Bevor du direkt weitermachst, findest du hier einige ergänzende Ressourcen:
📥 Vorlage für deine Social-Media-Strategie
📚 Inspirations-Galerie für vertikale Videos
🎥 Tutorial für bessere KI-Prompts
🎥 Edits: Instagram’s Video-Bearbeitungs-App erklärt & letzte Updates

🎥 5 Storytelling-Techniken für deinen Content