UGC meistern: Deine ersten Schritte als Creator
UGC – nutzergenerierter Inhalt – wird auch 2025 weiter boomen. Marken lieben es, mit Creatorn zusammenzuarbeiten, die authentische Inhalte erstellen und Positives über ihre Produkte teilen. Aber was genau steckt hinter UGC und wie kannst du als Creator davon profitieren? Das erfährst du in diesem Beitrag.
Was ist User-Generated-Content (UGC)?
UGC ist eine Abkürzung für nutzergenerierten Inhalt. Es umfasst verschiedene Content-Formate wie Texte, Bilder oder Videos, die von Nutzern über ein Produkt oder eine Dienstleistung erstellt werden. Dieses Format wirkt oft viel authentischer, weil es nicht direkt von der Marke stammt, die das Produkt anbietet.
Warum funktioniert das so gut? Stell dir vor, du gehst zu einem Vorstellungsgespräch und präsentierst dich als kompetente Arbeitskraft, die dem Unternehmen viel zu bieten hat. Doch wenn dein ehemaliger Chef dasselbe über dich sagt, hat das mehr Gewicht und wirkt glaubwürdiger.
Im Grunde genommen läuft es bei UGC ähnlich ab: Deine Erfahrungen als Konsument haben mehr Gewicht, als wenn die Marke selbst über sich spricht. Lass uns dieses Format genauer anschauen!
Unterschied zwischen UGC und Influencer Marketing
Bewertungen abgeben und quasi Markenbotschafter werden – klingt nach Influencer Marketing, oder? Doch UGC und Influencer Marketing sind nicht dasselbe. Wo liegt also der Unterschied?
User-Generated-Content (UGC) kann entweder direkt von Kunden oder Nutzern kommen oder von UGC Creatorn erstellt werden. Letztere produzieren Inhalte für Unternehmen, ohne sie auf ihren eigenen privaten Kanälen veröffentlichen zu müssen. Stattdessen teilen die Marken den erstellten Content auf ihren eigenen Plattformen oder nutzen ihn in ihren Marketingkampagnen.
Influencer Marketing funktioniert etwas anders: Marken arbeiten mit Influencern zusammen, die bereits eine große Fangemeinde haben und Content in einer bestimmten Nische erstellen. Sie produzieren professionelle Inhalte, um die Produkte einer Marke zu bewerben und posten diese auf ihren eigenen Social-Media-Kanälen. Das Unternehmen zahlt dabei nicht nur für den Content, sondern auch für die Reichweite und Zielgruppe des Influencers.
Was macht UGC besonders?
UGC gibt Creatorn die Möglichkeit, authentischen Content zu erstellen, ohne an eine Marke gebunden zu sein. Der Content wirkt oft genauso hochwertig wie der von Influencern, ist aber in der Regel kostengünstiger und wird nicht wie Werbung wahrgenommen.
Hier sind die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:
UGC-Marketing | Influencer-Marketing | |
Ersteller | Echte Nutzer oder Kunden | Influencer mit großer Reichweite |
Ziel | Authentizität | Reichweite und gezielte Promotion |
Kosten | Günstiger, manchmal kostenlos | Oft teurer, denn Influencer bezahlt werden |
Bindung | Direkt aus der Perspektive eines Nutzers | Professionell mit einer klaren Absicht |
Die häufigsten UGC-Formate
Nutzergenerierte Inhalte (UGC) sind auf vielen Plattformen zu finden und in unterschiedlichsten Formaten präsent. Dazu gehören Videos, Bilder, Hashtag-Kampagnen auf Social Media, Bewertungen und Testimonials auf Seiten wie Trustpilot oder auch Blog-Beiträge.
Wie du vielleicht schon gemerkt hast, ist es heutzutage gar nicht mehr so einfach, UGC-Inhalte von bezahlten Partnerschaften zu unterscheiden. Wahrscheinlich bist du schon einmal an einem nutzergenerierten Inhalt vorbeigescrollt, ohne es zu merken. Und genau darin liegt die Stärke von UGC: UGC-Creator brauchen keine riesige Reichweite oder eine bekannte Plattform, um erfolgreich zu sein.
Während einige Creator direkt vor der Kamera sprechen, um Produkte zu bewerben, erstellen viele UGC-Creator hochwertigen Content, ohne selbst im Bild zu erscheinen. UGC kann eine Vielzahl an Themen abdecken, von Beauty und Technik bis zu Essen und Wellness – und auch die Formate sind ebenso vielseitig.
Die häufigsten UGC-Formate:
- Talking-Head-Videos:
In diesen Videos ist in der Regel nur der Kopf und Oberkörper einer Person zu sehen, die direkt in die Kamera spricht. Denk an Dokumentare, Nachrichtensendungen oder Interviews. - Produktbewertungen:
User teilen ihre Meinungen und Erfahrungen zu Produkten, sei es in Form von Text, Bild oder Video. - „Get ready with me“-Videos:
Creator zeigen ihre Routine und Produkte, die sie täglich verwenden – oft verbunden mit einer persönlichen Geschichte. - Reels mit Voiceover:
Kurze Videos, die mit einer Erzählstimme unterlegt sind, um eine Geschichte zu erzählen oder ein Produkt vorzustellen. - „Ein Tag im Leben“-Clips:
Diese Videos geben einen Einblick in den Alltag eines Creators und beinhalten häufig Produktempfehlungen, die im natürlichen Kontext erscheinen. - Event-Zusammenfassungen:
Creator fassen Events oder Erlebnisse zusammen, bei denen sie Produkte oder Dienstleistungen verwendet haben. - ASMR-Inhalte:
ASMR steht für „Autonomous Sensory Meridian Response“ und beschreibt ein angenehmes Kribbeln, das sich über den Körper ausbreitet, ausgelöst durch bestimmte Geräusche wie Rascheln, Knistern oder sanfte Bewegungen. Diese Art von Content sollte eine beruhigende Wirkung haben. - Hochwertige und ästhetische Bilder:
Ästhetische Bilder, die ein Produkt im besten Licht zeigen, oft auf kreative oder stilvolle Weise.
Ein praktisches Beispiel: Auf TikTok erzielte die Creatorin @ugcholly mit ihrem ersten UGC-Beitrag über 18.000 Aufrufe – und das mit nur 61 Followern.
Wie kannst du mit UGC Geld verdienen?
User-Generated-Content (UGC) bietet viele Möglichkeiten, authentisch mit Marken zu arbeiten und dabei Geld zu verdienen. Hier sind einige Schritte, die dir helfen können, deine UGC-Reise zu starten.
Schritt 1: Schau dir UGC-Inhalte an
Bevor du selbst UGC erstellst, schau dir erfolgreiche Kampagnen auf Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube an. Im nächsten Abschnitt des Artikels zeigen wir dir einige Beispiele. Achte auf die Content-Strategien, verwendeten Hashtags und Engagement-Zahlen, um herauszufinden, was bei der Zielgruppe gut ankommt. Strukturiere deine Rechercheergebnisse in Kategorien nach Branche und Inhaltstyp. Das hilft dir später dabei, deine eigenen UGC-Ideen zu entwickeln.
Besondere Aufmerksamkeit solltest du dem Storytelling, der visuellen Gestaltung und den spannenden Hooks widmen, die in erfolgreichen UGC-Videos verwendet werden.
Schritt 2: Entwickle eine klare UGC-Strategie und erstelle Content
Wenn du ausreichend recherchiert hast, ist es an der Zeit, eine Strategie zu entwickeln. Hier sind ein paar Überlegungen:
- Welche Produkte oder Marken passen zu dir? Überlege, mit welchen Marken du dich identifizieren kannst und die gut zu deinem Content passen.
- Welche Plattformen möchtest du nutzen? Instagram, TikTok und Pinterest sind besonders gut für UGC geeignet.
- Welche Art von Content möchtest du erstellen? Willst du Videos, Bilder oder Blog-Beiträge erstellen?
- Hier ein Überblick, welche Inhalte auf den verschiedenen sozialen Netzwerken gut ankommen:
- Instagram: Hochwertige Bilder und Videos
- Facebook: Videos, Links, Events
- Twitter: Links, GIFs, Videos, Fotos, Memes, News
- TikTok: Informative Inhalte, Trends, Storytelling, interaktive Beiträge
- LinkedIn: Stellenanzeigen, professionelle Links, Neuigkeiten über Unternehmen/Branchen
- Pinterest: Infografiken, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Fotos, kurze Tutorial-Videos
Eine gut durchdachte Strategie hilft dir, fokussiert zu bleiben und gezielt auf Marken zuzugehen.
Sobald du deine Strategie klar hast, kannst du damit beginnen, deine Videos zu erstellen, um ein überzeugendes Portfolio aufzubauen. Mehr dazu im nächsten Punkt.
Schritt 3: Erstelle ein UGC-Portfolio
Ein überzeugendes UGC-Portfolio ist genauso wichtig wie eine starke Markenpartnerschaft. Es zeigt Marken, warum du zu ihnen passt und wie dein Content ihnen helfen kann. Hier sind die wesentlichen Bestandteile, die dein Portfolio enthalten sollte:
Elemente für dein UGC-Portfolio
- Über mich
Dieser Abschnitt ist entscheidend, um dich persönlich vorzustellen. Er sollte eine kurze, prägnante Zusammenfassung deiner Arbeitserfahrung, Interessen und Ziele enthalten. Wenn du bereits eine definierte Nische oder eine Hauptplattform hast, erwähne diese hier. Vergiss auch nicht, ein hochwertiges, professionelles Bild hinzuzufügen. - Arbeitsbeispiele und Ergebnisse
In diesem Bereich präsentierst du deine besten UGC-Projekte. Wähle 3-5 Kampagnen aus, die nicht nur die Produkte oder Marken zeigen, sondern auch die Ergebnisse und Vorteile für die Marke. Achte darauf, dass du verschiedene Content-Formate darstellst, um deine Vielseitigkeit zu zeigen. Nenne relevante Kennzahlen, wie Engagement, Reichweite oder andere messbare Erfolge. - Preise und/oder Pakete
Die Preisgestaltung kann variieren, aber eine klare Struktur ist wichtig. Eine Möglichkeit ist, den Stundenaufwand für die Erstellung eines Inhalts zu berechnen und diesen als Grundlage für deine Preise zu verwenden. Du kannst auch Pakete mit mehreren Leistungen anbieten, je nachdem, was die Marken benötigen. Die Festlegung von Preisen hängt von deinen Leistungen und der Art der Zusammenarbeit ab. - Kontaktinformationen
Vergiss nicht, deine Social-Media-Kanäle und Kontaktdaten beizufügen. Wenn du ein persönliches Profil für die Inhaltserstellung nutzt, kann dieses als ergänzendes Portfolio dienen. Deine E-Mail-Adresse ist ebenfalls wichtig, da die meisten Marken dich über diesen Kanal kontaktieren werden.
Mit einem gut strukturierten Portfolio kannst du dich von anderen Creatorn abheben und Marken von deinem Wert überzeugen.
Wir haben ein Geschenk für dich: Mit unserer kostenlosen UGC-Portfolio-Vorlage kannst du dein Portfolio schnell und einfach erstellen und dich auf Markenpartnerschaften vorbereiten.
Schritt 4: Finde passende Marken für dein UGC-Angebot
Um erfolgreich mit UGC Geld zu verdienen, solltest du passende Marken finden, die an deinen Dienstleistungen interessiert sind. Hier sind einige Schritte, wie du dies effizient umsetzen kannst:
- Recherchiere Marken in deiner Branche
Beginne mit der Recherche von Unternehmen in deiner gewählten Branche, die eine starke Präsenz auf Social Media haben und aktiv User-Generated Content nutzen. Schau dir an, wie sie bereits UGC von ihren Kunden oder Influencern einbinden. Achte darauf, welche Art von Content sie teilen, und prüfe, ob du diese Art von Content selbst erstellen könntest. - Erstelle eine Liste potenzieller Marken
Erstelle eine Liste von Marken, die zu deinem Content-Stil und deiner Zielgruppe passen. Achte darauf, dass es eine Verbindung zwischen deiner Persönlichkeit, deinem Content und der Marke gibt. Je mehr die Marke und dein Stil zueinander passen, desto wahrscheinlicher wird es sein, dass deine Inhalte gut bei ihrer Zielgruppe ankommen. - Nutze das TikTok Creative Center
Tools wie das TikTok Creative Center sind unglaublich hilfreich, um Marken zu finden, die aktiv gesponserte Inhalte schalten. Mit diesem Tool erhältst du wertvolle Einblicke in die Art von Content, den diese Marken suchen. So kannst du dein Portfolio und deinen Pitch gezielt auf die Bedürfnisse und Wünsche der Marken abstimmen.
Durch gezielte Recherche und ein gut abgestimmtes Angebot kannst du Marken finden, die wirklich an deinem UGC interessiert sind und dir helfen, mit deinem Content erfolgreich zu werden.
Schritt 5: Entdecke UGC-Plattformen und Jobangebote
Um mehr Möglichkeiten zu finden, durch UGC zu arbeiten, solltest du spezialisierte UGC-Plattformen und Jobanzeigen auf sozialen Netzwerken wie Twitter und LinkedIn durchsuchen. Websites wie Trend oder Billo bieten spezielle Bereiche für UGC-Schaffende.
Größere Plattformen wie Fiverr und Upwork listen ebenfalls UGC-Jobs.
Durchsuche diese Online-Communities und Jobbörsen regelmäßig nach Markenmarketing-Kampagnen, die User-Generated Content suchen. Reagiere schnell auf relevante Angebote, indem du dein Portfolio und deine Preise einreichst.
Diese Content Creator gibt hilfreiche Tipps, auf welchen Seiten man UGC-Mandate gewinnen kann:
Beispiele für erfolgreiche Kampagnen
Hier sind einige Beispiele für UGC-Kampagnen zur Inspiration, die wirklich erfolgreich waren.
Netflix: Stranger Things 2 Marketing
Das Marketing von Netflix für Staffel 2 von Stranger Things setzte stark auf UGC. Fans wurden dazu motiviert, ihre eigenen Erlebnisse rund um die Serie zu teilen. Tausende Menschen fanden die Idee spannend und begannen, ungewöhnliche Dinge aus ihrem Alltag mit dem Hashtag #StrangerThings2 zu posten. Das Ergebnis: Durch die Nutzung von User-Generated-Content erreichte Netflix innerhalb von nur zwei Wochen 1 Million Zuschauer.
Spotify: #FindYourFeels-Kampagne
Bei dieser Kampagne wurden Nutzer ermutigt, ihre persönlichen Geschichten darüber zu teilen, wie Musik ihr Leben beeinflusst. Der so entstandene Content war authentisch und emotional, was Spotify zu einer noch stärkeren Verbindung mit seiner vielfältigen Community verhalf.
Airbnb: „Live There“-Kampagne
Airbnb nutzte UGC, um mit der „Live There“-Kampagne das Reisen neu zu definieren. Anstatt nur klassische Unterkunftsbilder zu zeigen, teilten Nutzer ihre einzigartigen Erfahrungen in verschiedenen Städten und Ländern. Diese Geschichten stellten nicht nur Airbnb-Unterkünfte vor, sondern betonten das lokale Lebensgefühl. Dadurch wurde besonders die Zielgruppe angesprochen, die authentische Erlebnisse auf Reisen sucht. Diese Kampagne schuf eine emotionale Verbindung zwischen Reisenden und Airbnb und verdeutlichte, wie viel mehr Reisen sein kann als nur ein Ort zum Übernachten.
User-Generated Content (UGC) wird auch in den kommenden Jahren immer wichtiger und gehört zu den größten Social-Media-Trends für 2025. Willst du mehr über die kommenden Trends erfahren? Schau dir unseren Artikel an: