Was ist Sora? Das neue KI-Videotool von OpenAI erklärt
Content-Erstellung fühlt sich gerade an wie Formel-1, und wir sind alle Sebastian Vettel. Wenn ChatGPT in kurzer Zeit schon komplett verändert hat, wie wir Texte schreiben, bringt seine Schwester-App Sora von OpenAI jetzt denselben Umbruch für Videos.
Sora (kurz für “Spectral Optical Reconnaissance Apparatus”) ist eine eigenständige Social-App und basiert auf einem Text-zu-Video-Modell, das einfache Ideen in realistische Clips von bis zu 1 Minute Länge verwandelt. Du lädst die App herunter, gibst einfach einen Textprompt ein, und Sora erstellt hochkarätige Videos daraus.
Das Ergebnis? Clips, die aussehen, als kämen sie direkt aus einem Filmstudio. Und der Hype ist real: Laut BBC wurde die App bereits über eine Million Mal heruntergeladen.
Wenn du also wissen willst, was Sora ist, wie Sora funktioniert und wie du mit Sora Videos erstellen kannst, findest du hier alle wichtigen Infos.

Was ist Sora AI genau?
Sora ist ein KI-Modell, das aus einfachen Texteingaben realistische Videos generiert. Es basiert auf einer sogenannten Diffusionsmodell-Technologie – demselben Prinzip, das auch DALL·E für Bilder nutzt, nur angepasst an Bewegung.
Sora 2, die aktuelle Version, wurde am 30. September 2025 veröffentlicht und ist speziell für Kurzvideos gemacht, die sich am besten für TikTok, Instagram Reels oder YouTube Shorts eignen. Du kannst sogar Fotos oder bestehende Videos hochladen, und Sora erweitert sie nach deinen Anweisungen. Das heißt, die App kann viel mehr, als nur Videos aus Text-Prompts zu erstellen.
Das Besondere an Sora ist, dass die KI die physische Welt simulieren und komplexe Anweisungen verstehen kann. Dadurch wirken die von Sora 2 erstellten Videos noch lebendiger und realistischer.
Sora kann zum Beispiel:
- Detaillierte Szenen mit mehreren Figuren, Hintergründen und Objekten erstellen.
- Komplexe Bewegungen realistisch darstellen.
- Cinematische Stile anwenden, wie Kamerawinkel, Licht und Filmlook.
- Synchronisierten Sound erzeugen, inklusive Geräuschen und Dialogen.

Kann ich Sora 2 in Deutschland nutzen?
Sora 2 wird offiziell zunächst in den USA und Kanada ausgerollt, später sollen noch weitere Länder folgen. In Deutschland ist Sora 2 noch nicht offiziell verfügbar. Die App muss zunächst dem EU-Gesetz zur KI entsprechen – viele Fragen zu Datenschutz und Urheberrecht sind aber noch offen.
Einige Nutzer haben zwar berichtet, dass sie über VPNs oder Einladungscodes vorübergehend Zugang bekommen haben, aber das sind keine offiziellen Lösungen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte regelmäßig die offiziellen OpenAI-Sora-Hilfeseiten prüfen.
Wie funktioniert Sora und wie nutze ich es für Content-Erstellung?
Auch wenn die App in Deutschland noch nicht gelauncht wurde, kannst du dich schon jetzt auf die Nutzung vorbereiten und lernen, wie Sora funktioniert.
Was Sora von anderen KI-Videotools unterscheidet, ist vor allem seine Zugänglichkeit: Du brauchst kein Schnittprogramm und kein teures Equipment, nur deine Vorstellungskraft. Ein bisschen kritisches Denken gehört trotzdem dazu; Sora ist mächtig, also nutze es mit Bedacht.
Hier ist Schritt für Schritt, wie du mit Sora Videos erstellst:
1. App herunterladen und anmelden
Sobald die App in Deutschland startet, lade sie herunter und melde dich mit deinem bestehenden OpenAI-Konto an.
2. Schreibe deinen Prompt
Tippe auf das „+“, um dein erstes Video zu starten, und denk daran: Je klarer dein Text, desto besser das Ergebnis.
Beispiel:
„Ein Golden Retriever-Welpe mit einem roten Halstuch rennt glücklich durch ein Feld voller roter Blumen bei Sonnenuntergang. Die Kamera folgt ihm aus der Froschperspektive, warmes Licht, Vogelgezwitscher im Hintergrund.“
Sora interpretiert alle Details (Szene, Bewegung und Ton) und verwandelt sie in ein passendes Video.
3. Bilder animieren oder Videos remixen
Sora kann deine Bilder animieren oder sogar remixen.
- Bild animieren: Lade ein Foto hoch (z. B. Produktbild oder Porträt) und lass es durch Sora zum Leben erwachen.
- Remix: Ändere bestehende Videos, passe den Stil an oder füge neue Charaktere hinzu.
4. Ergebnisse prüfen und verbessern
In wenigen Sekunden ist dein Video erstellt. Wenn du noch nicht zufrieden bist, passe den Text einfach an oder probiere einen neuen Stil. Schnelles Testen ist eine der größten Stärken von Sora.
Mehr als nur Videos: Die Social-Features von Sora
OpenAI hat Sora nicht einfach als klassisches KI-Tool entwickelt, sondern als Community-Erlebnis. Statt an Videoprogramme erinnert die App eher an TikTok.
Fühlst du dich schon wie in einer Folge von Black Mirror? Ich schon. Aber warte, es kommt noch besser.
Ein neues Feature nennt sich „Cameo“. Damit kannst du eine KI-generierte Version von dir selbst erstellen (natürlich nur, wenn du zustimmst) und deinen digitalen Avatar in die Videos anderer einfügen. So entsteht eine neue Form von Co-Creation: Du kannst bei Trends oder Challenges mitmachen, indem du dich selbst direkt in ein bestehendes Video „hineinspielst“.
Damit alles transparent bleibt, versieht Sora jedes erstellte Video automatisch mit C2PA-Metadaten und einem sichtbaren Wasserzeichen. So erkennt man klar, ob ein Clip von einer echten Kamera stammt oder KI-generiert ist.
Mit Sora verändert OpenAI grundlegend die Art und Weise, wie Content entsteht. Und das ist erst der Anfang: Je weiter sich das Modell entwickelt, desto größer wird sein Potenzial für Marketing, Storytelling und schnelles Content-Testing.
Doch mit jeder neuen Möglichkeit wächst auch die Schattenseite der Technologie…
Die ethischen Fragen rund um Sora
So spannend der Start von Sora 2 auch war, hat er gleichzeitig eine ganze Reihe von ethischen Diskussionen ausgelöst.
Urheberrecht im Fokus
Kaum war das neue Video-Tool von OpenAI auf dem Markt, löste es schon eine hitzige Diskussion über Urheberrechte, Deepfakes und die Frage aus, was das eigentlich für die Zukunft kreativer Berufe bedeutet.
Schon kurz nach dem Launch im Oktober 2025 tauchten auf der Plattform Videos mit bekannten, urheberrechtlich geschützten Figuren auf, so wie Pikachu, SpongeBob oder Rick and Morty.
Das Problem war, dass OpenAI zunächst ein Opt-Out-Verfahren eingeführt hatte. Rechteinhaber mussten also aktiv widersprechen, wenn sie nicht wollten, dass ihre Figuren über Sora generiert werden – ein Vorgehen, das besonders von der Motion Picture Association stark kritisiert wurde.
Nach dem öffentlichen Druck reagierte OpenAI schnell: Nur wenige Tage später stellte das Unternehmen auf ein Opt-In-System um. Rechteinhaber müssen nun ausdrücklich zustimmen, bevor ihre Inhalte verwendet werden dürfen. Zusätzlich arbeitet OpenAI an einem Revenue-Sharing-Modell, mit dem Künstler vergütet werden sollen, die ihre Charaktere für Sora freigeben. Das könnte ein wichtiger Schritt in Richtung einer faireren Zukunft für KI-generierte Fan-Produktionen sein.
Deepfake-Debatte
Auch das Thema Deepfakes sorgte für Aufsehen. Mit der „Cameo“-Funktion können Nutzer realistische Videos von sich selbst – oder von anderen, wenn sie zustimmen – erstellen. Die enorme Realitätsnähe führte jedoch schnell zu Missbrauch: In sozialen Netzwerken tauchten gefälschte Videos auf, zum Beispiel angebliche Überwachungsszenen von OpenAI-CEO Sam Altman oder Clips mit öffentlichen Persönlichkeiten.
OpenAI reagierte mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen:
- Für echte Personen ist jetzt eine ausdrückliche Zustimmung erforderlich.
- Es gibt anpassbare Cameo-Einstellungen, mit denen bestimmte Themen oder Szenarien (z. B. politische Videos) blockiert werden können.
Trotzdem gibt es Kritik: Einige Nutzer sollen Wege gefunden haben, die sichtbaren Wasserzeichen zu entfernen und damit eine der wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen.
Ein heikles Thema: Vertrauen, Kreativität und Zustimmung
Hinter all diesen Punkten steht eine größere Frage: Was passiert, wenn wir nicht mehr entscheiden können, was echt ist?
Wenn es immer einfacher wird, hyperrealistische Inhalte zu generieren, wächst die Gefahr von Falschinformation, gefälschten Nachrichten und dem Verlust öffentlicher Glaubwürdigkeit.
Für Creator bringt das alte Diskussionen zurück: Viele befürchten, dass KI-Modelle auf urheberrechtlich geschütztem Material trainiert wurden – ohne Zustimmung oder Bezahlung der Künstler. Große Tech-Unternehmen könnten also von der unbezahlten Arbeit menschlicher Kreativer profitieren.
Die anfängliche „Opt-out“-Regelung von OpenAI wurde daher von vielen als unethisch gesehen: Sie verlagerte die Verantwortung auf die Schöpfer, ihre Werke selbst zu schützen. Besonders in der Film- und Medienbranche wächst die Sorge, dass KI bald sogar Schauspieler digital ersetzt, ohne Zustimmung oder Bezahlung. Die zentrale Frage lautet also: Wie bleibt menschliche Kreativität relevant, wenn Maschinen täuschend echte Kunst erschaffen?
Wenn du neugierig bist, wie sich KI auf soziale Medien und Content-Erstellung auswirkt, haben wir etwas für dich: unseren KI-Bericht. Dort bekommst du den kompletten Überblick über den aktuellen Stand – kostenlos zum Reinschauen!