Engagement Farming: So erkennst du schädliche Taktiken
In der Welt der sozialen Medien ist ein neuer Begriff entstanden: Engagement Farming.
Was bedeutet das genau? Lohnt es sich, auf verdächtige Beiträge zu reagieren? Und was ist von Clickbait zu halten? In diesem Guide erfährst du, wie du Engagement Farming erkennst und vermeidest, damit dein Publikum echten Mehrwert aus deinen Inhalten ziehen kann.
Was ist Engagement Farming?
Engagement Farming beschreibt manipulative Strategien, die Likes, Shares und Kommentare auf Social Media künstlich in die Höhe treiben sollen. Anders als bei echtem Engagement, bei dem es um authentische Interaktionen geht, werden hier Algorithmen bewusst ausgenutzt, um einen falschen Eindruck von Popularität zu erzeugen.
Während es normal ist, online nach Aufmerksamkeit zu streben, fällt Engagement Farming durch seine unechten Methoden auf, wie zum Beispiel:
- Kontroverse Beiträge: Extreme Meinungen zu heiklen Themen teilen, um starke Reaktionen zu provozieren.
- “Inhaltsrecycling”: Beliebte Posts leicht verändert erneut teilen, um vergangene Erfolge zu wiederholen.
- Masseninteraktionen: Bots oder automatisierte Tools verwenden, um wahllos zu liken, zu folgen oder zu kommentieren.
Auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) sieht man das besonders häufig, da dort Premium-User durch hohe Engagement-Zahlen Geld verdienen können.
Ist Engagement Farming überhaupt erlaubt?
Die meisten Plattformen stehen dem negativ gegenüber, auch wenn es nicht immer klar verboten ist. Elon Musk hat 2024 sogar damit gedroht, X-Konten zu sperren, die solche Taktiken einsetzen, um das Auszahlungssystem der Plattform zu umgehen. Tatsächlich hat X schon 2022 Richtlinien eingeführt, um falsches Engagement einzudämmen, z. B. durch die Richtlinie zu Plattformmanipulation und Spam.
Erwischt zu werden, kann harte Konsequenzen haben – von geringerer Sichtbarkeit (Shadowban) bis zur Sperrung deines Accounts.
So erkennst du Engagement Farming
Engagement Farming wird immer raffinierter. Es ist umso wichtiger, diese Tricks zu kennen. Achte auf folgende Hinweise besonders auf Plattformen wie X, Instagram und LinkedIn:
1. Provokante Beiträge
Eine häufige Methode, um Engagement zu farmen, besteht darin, polarisierende Inhalte zu teilen, die darauf abzielen, eine Reaktion zu provozieren. Achte auf:
❎ Extreme Meinungen: Beiträge, die starke emotionale Reaktionen hervorrufen, indem sie krasse Positionen zu kontroversen Themen einnehmen.
❎ Clickbait-Überschriften: Sensationelle Titel, die mehr versprechen, als was sie tatsächlich sind.
❎ Gezieltes Timing: Provokante Posts zu Spitzenzeiten des Engagements können ein Zeichen für strategisches Farming sein.
2. Copy-Pasting beliebter Inhalte
„Inhaltsrecycling“ ist ein weiteres typisches Beispiel, besonders auf Netzwerken wie LinkedIn und X. So erkennst du es:
❎ Déjà-vu-Beiträge: Wenn dir ein Beitrag irgendwie bekannt vorkommt, könnte er einfach eine leicht abgewandelte Version eines erfolgreichen Beitrags sein.
❎ Stilmix: Passt der Ton oder Stil des Beitrags nicht zu den sonstigen Posts des Nutzers? Das könnte auf Kopie hindeuten.
❎ Veraltete Inhalte: Manchmal werden alte Inhalte ohne Anpassung wiederverwendet – das führt zu Anachronismen oder veralteten Infos.
3. Masseninteraktionen
Wenn Konten wahllos in großen Mengen liken, folgen oder kommentieren, stecken oft Bots oder eine Click Farm dahinter. Diese Interaktionen sind typischerweise oberflächlich und nicht dazu gedacht, echte Gespräche zu fördern. Massenaktionen beinhalten oft:
❎ Plötzliche Anstiege bei Followern: Wenn ein Konto plötzlich tausende Follower ohne ersichtlichen Grund bekommt, könnte es Follower gekauft haben.
❎ Generische Kommentare: Einwort-Kommentare wie „Toll!“ oder „Schön!“, die auf mehreren Beiträgen auftauchen, besonders von denselben Konten, sind ein Hinweis.
❎ Ungleichmäßiges Engagement: Tausende Likes, aber nur wenige Kommentare (oder umgekehrt) sind oft ein Zeichen für falsches Engagement.
❎ Übertriebene Aktivität: Wenn ein Konto in kurzer Zeit viele Beiträge liket oder kommentiert, über verschiedene Themen hinweg, ist das meist automatisiert.
4. Mustererkennung
Andere Muster, die auf Engagement Farming hindeuten können, sind:
❎ Gleichmäßiges Timing: Posts, die immer zur selben Uhrzeit erscheinen, können geplant sein, um den Algorithmus zu manipulieren.
❎ Engagement-Verhältnis: Eine übermäßig hohe Anzahl von Likes im Vergleich zu den Followern kann auf gekauftes Engagement hindeuten.
❎ Profil-Check: Ist das Profil glaubwürdig? Gibt es echte Fotos, eine passende Biografie und eine authentische Posting-Historie?
Engagement Farming zu erkennen, wird mit der Zeit einfacher, wenn du diese Muster im Auge behältst.
5. Plattform-spezifische Warnsignale
Verschiedene Social-Media-Plattformen haben einzigartige Funktionen, die von Engagement Farmern ausgenutzt werden:
🟢 X (Twitter): Achte auf Konten, die übermäßig viele trendende Hashtags verwenden, insbesondere wenn die Hashtags nicht mit dem Inhalt zusammenhängen.
🟢 Instagram: Sei vorsichtig bei Konten, die häufig große Mengen von Benutzern folgen und wieder entfolgen, eine Taktik, die als „Follow-Unfollow“ bekannt ist.
🟢 LinkedIn: Achte auf Beiträge, die mit „Zustimmung?“ beginnen oder mit „Gedanken?“ enden. Diese sind oft darauf ausgelegt, Kommentare zu farmen, ohne Mehrwert zu bieten.
So schützt du dich vor Engagement Farming
Wenn du auf Engagement Farming stößt, kannst du einiges dagegen tun:
1. Den Beitrag ignorieren
Engagement-Farmer leben von Aufmerksamkeit, also gib ihnen keine. Wenn du merkst, dass ein Beitrag nach Klicks und Kommentaren giert, scroll einfach weiter. Jede Reaktion – egal ob positiv oder negativ – treibt den Algorithmus an. Übe dich darin, solche Beiträge sofort zu erkennen und liegen zu lassen.
2. Check, wem du folgst
Wenn du merkst, dass ein Account ständig Engagement-Bait postet, solltest du:
❎ Entfolgen: Wenn ein Konto nur noch langweiligen oder nervigen Content postet, entfolge es einfach. Dein Feed wird dir dann automatisch relevantere Inhalte zeigen.
❎ Feed optimieren: Deine Interaktionen beeinflussen deinen Feed. Je mehr du mit echten, spannenden Inhalten interagierst, desto mehr bekommst du davon angezeigt.
3. Blockieren
Regelmäßige Engagement-Farmer kannst du auch direkt blockieren. Das sorgt dafür, dass dir solche Inhalte weniger in deinem Feed begegnen und du eine bessere Social-Media-Erfahrung hast.
So machst du es auf Instagram oder Facebook.
4. Beiträge melden
Sollten die Beiträge gegen die Regeln der Plattform verstoßen, kannst du sie melden. Du solltest diese Art von Inhalten unbedingt melden:
❎ Spam: Ein User teilt denselben nervigen Content immer wieder oder setzt auf aggressive Taktiken.
❎ Falsche Infos: Viele Engagement-Farmer nutzen auch Fake News, um Klicks zu generieren.
❎ Beleidigend: Wenn ein Beitrag andere beleidigt oder mobbt, unbedingt melden!
Macht Engagement Farming denn wirklich Sinn?
Kurz gesagt: Nein. Es mag verlockend sein, aber Engagement Farming bringt auf Dauer nichts. Echte Verbindungen zu deinem Publikum sind viel wertvoller und nachhaltiger. Algorithmen belohnen authentisches Engagement, also werden deine organischen Inhalte langfristig viel besser performen.
Engagement Farming vs. Engagement Nurturing
Während beim Engagement Farming manipuliert wird, geht’s beim Engagement Nurturing darum, echte Beziehungen aufzubauen. Hier ein paar Beispiele:
🟢 Interaktive Inhalte: Umfragen, Fragen oder Challenges, die echte Diskussionen auslösen.
🟢 Persönliche Geschichten: Inhalte, die ehrliche und persönliche Erlebnisse teilen, ziehen Leute an.
🟢 Auf Kommentare eingehen: Wenn jemand auf deinen Post reagiert, nimm dir die Zeit zu antworten. Das zeigt, dass dir dein Publikum wichtig ist.
Tipps für besseres Engagement Nurturing
Mit diesen Strategien baust du echtes Engagement auf:
🟢 Sei regelmäßig am Start: Halte deinen Content frisch und poste regelmäßig.
🟢 Visueller Content: Bilder, Videos und Grafiken ziehen mehr Aufmerksamkeit auf sich.
🟢 Diskussionen fördern: Stelle Fragen und fordere die Community auf, sich zu beteiligen.
🟢 Mehrwert bieten: Teile nützliche Tipps und Tricks, die dein Publikum wirklich weiterbringen.
Behalte dein Social-Media-Engagement im Auge mit Metricool
Mit Tools wie Metricool kannst du ganz einfach nachverfolgen, wie gut dein Content bei deinem Publikum ankommt.
➡️ Analytics & Reporting: Analysiere wichtige Kennzahlen wie Likes, Kommentare, Shares und Engagement-Raten. Behalte das Community-Wachstum und demografische Daten im Blick, um sicherzustellen, dass du die richtigen Personen erreichst. Du kannst auch individuelle Berichte für Kunden oder dein Team erstellen und versenden.
➡️ Beste Zeiten zum Posten: Finde heraus, wann du am besten posten solltest, um deine Reichweite und das Engagement zu maximieren. Plane deine Inhalte im Voraus für diese Spitzenzeiten.
➡️ Wettbewerbsanalyse: Vergleiche deine Marke mit Wettbewerbern. Identifiziere, welche Beiträge bei deinem gemeinsamen Publikum am besten ankommen, oder finde neue Chancen, um besser abzuschneiden.
➡️ Postfachverwaltung: Mit einem zentralen Postfach kannst du ganz einfach Kommentare, Nachrichten und Erwähnungen verwalten, um nahtlos mit deinem Publikum zu interagieren.
➡️ KI-Inhaltserzeuger: Nutze erfolgreiche Beiträge für verschiedene Plattformen. Wenn ein Content gut funktioniert hat, verwende die KI-Assistenz für soziale Medien, um es für andere Kanäle anzupassen.
Richte dir ein kostenloses Konto ein und probiere es aus – so brauchst du dir nie den Kopf über schädliche Techniken zerbrechen, um dein Social-Media-Engagement zu steigern. Wenn du noch mehr Expertentipps brauchst, wie du es auf legitime Weise machst, schau dir unseren Artikel dazu an: