Facebook-Werbung oder Abo? So entscheidest du richtig
Viele Nutzer fragen sich derzeit: Facebook-Werbung oder Abo – was ist die bessere Wahl? Seit November 2023 stellt Meta alle in der EU, im EWR und in der Schweiz vor die Entscheidung: ein monatliches Abo zahlen oder Facebook und Instagram weiterhin kostenlos mit Werbung nutzen.
Seit Juli 2025 berichten Nutzer außerdem, dass beim Öffnen der Apps ein Hinweisfenster aufpoppt, in dem du der Werbung zustimmen musst, wenn du kostenlos weitermachen willst. Hintergrund sind neue Datenschutzgesetze, die den Nutzern mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten geben.
Je nach Einstellung und Region hast du jetzt drei Optionen:
- Abo zahlen und werbefrei scrollen
- Personalisierte Werbung akzeptieren
- Kostenlose Version mit weniger personalisierten Anzeigen – hier setzt Meta zusätzlich auf Ad Breaks, also kurze, nicht überspringbare Werbeunterbrechungen im Feed.
Was steckt hinter „Facebook-Werbung oder Abo“?
Meta nennt dieses Modell auch Facebook- & Instagram-Werbung-Abo:
- Wer zahlt, kann werbefrei auf Facebook und Instagram scrollen.
- Wer nicht zahlt, nutzt die Plattform kostenlos mit Werbung.
- Wer personalisierte Werbung ablehnt, muss mit den neuen Ad Breaks leben.
Die Preise wurden seit November 2024 angepasst: Das Abo kostet 5,99 € im Web oder 7,99 € auf iOS und Android. Für zusätzliche Accounts fallen jeweils 4–5 € an.
💡Wichtig: Selbst wenn du bezahlst, werden deine Daten weiterhin für andere Zwecke genutzt, z. B. zur Analyse oder Forschung. Das Abo verhindert nur die Nutzung deiner Daten für personalisierte Werbung.

Ad Breaks: Was sind sie und warum musst du Facebook-Werbung zustimmen?
Wenn du dich weder fürs Abo noch für personalisierte Werbung entscheidest, landen wir bei den Ad Breaks. Das sind kurze Werbeunterbrechungen, die du nicht überspringen kannst. Dein Feed friert für 3 bis 5 Sekunden ein, ein Countdown läuft – und erst danach kannst du weiterscrollen.
Damit du Facebook und Instagram weiterhin kostenlos nutzen kannst, musst du der Werbung zustimmen. Konkret heißt das:
- Meta verarbeitet deine Daten und nutzt Cookies, um Werbung auszuspielen.
- Bei weniger personalisierter Werbung greifen nur Basisdaten wie Alter, Geschlecht, Standort und die Inhalte, die du gerade ansiehst.
- Deine Entscheidung ist nicht in Stein gemeißelt. Du kannst sie jederzeit in den Einstellungen ändern.
👉 Wichtig: Überspringen geht nicht. Die Ad Breaks sind fester Bestandteil der kostenlosen Version.
Kann man Facebook-Werbung ausschalten oder einstellen?
Die kurze Antwort: Ad Breaks komplett umgehen? Geht nur mit Abo.
Was du aber trotzdem tun kannst: deine Werbepräferenzen anpassen. Hier kannst du einstellen, welche Themen und Interessen für dich relevant sind. So verschwinden die Pausen zwar nicht, aber die Ads, die du siehst, passen besser zu dir.
Für Nutzer in Europa gibt’s sogar die Option „weniger personalisierte Werbung“. Meta nutzt dann weniger Daten, um dir Anzeigen zu zeigen. Ad Breaks bleiben zwar, aber du bestimmst, welche Themen wirklich interessant für dich sind.
Damit deine Ads besser zu dir passen, gehst du so vor:

- Facebook-App: Menü (drei Striche) → Einstellungen & Privatsphäre → Einstellungen → Kontenübersicht → Werbepräferenzen.
- Instagram: Profil → Menü → Einstellungen und Aktivitäten → Kontoübersicht → Werbepräferenzen.

Hier kannst du:
- Werbethemen auswählen
- Entscheiden, ob Meta Daten von Partnern oder anderen Seiten nutzen darf
- „Spezielle Themen“ anpassen
💡 Tipp: Ad Breaks verschwinden zwar nicht, aber die Werbung wird relevanter – ein kleiner Sieg für deine Kontrolle über deine Daten.
Weniger Datenpunkte, weniger Relevanz
Wenn Meta weniger Daten nutzt, werden die Anzeigen automatisch weniger personalisiert. Du siehst also womöglich Inhalte, die nicht exakt zu deinen Interessen passen. Das ist ein erwartbarer Kompromiss, den Meta so kommuniziert.
Gleichzeitig trainiert Meta weiterhin seine KI-Systeme mit den gesammelten Nutzerdaten, um die Plattform zu verbessern. Selbst bei deaktivierter personalisierter Werbung fließt dein Verhalten also noch in die Optimierung ein.
Einen Moment durchatmen im endlosen Scrollen
Plötzlich stoppt dein Feed – ein spürbarer Unterschied zu dem, was wir sonst von Social Media gewohnt sind. Statt endlos zu scrollen, tauchen jetzt kleine Pausen auf. Für manche reicht schon ein einziger Ad Break, um die App direkt wieder zu schließen.
Ursprünglich als datenschutzfreundliches Anzeigenformat gedacht, wird daraus in der Praxis ein kleiner Social-Media-Reset: vielleicht sogar ein Moment zum Durchatmen?
Abo für Facebook und Instagram: Kritik & rechtliche Verfahren
Die Einführung des Abos sorgt für Kritik und Klagen:
- Die Verbraucherzentrale NRW und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) haben Klagen gegen Meta eingereicht.
- Erste Erfolge: Buttons für kostenpflichtige Abos wurden wegen irreführender Beschriftung vom Oberlandesgericht Düsseldorf für rechtswidrig erklärt.
- Kritikpunkt: Auch mit Abo sammelt Meta weiterhin Daten für kommerzielle Zwecke.
- Das Verfahren zur weniger personalisierten Werbung mit Ad Breaks läuft aktuell.
Das zeigt: Die Entscheidung zwischen Geld oder Werbung ist noch nicht unumstritten, und Nutzer sollten sich bewusst informieren.
Brand-Safety-Funktionen weiterhin verfügbar
Für Werbetreibende hat Meta bestätigt, dass alle Brand-Safety- und Suitability-Tools weiterhin aktiv bleiben. Kampagnen können nach wie vor über das Meta Brand Safety and Suitability Centre verwaltet werden, und es stehen Kontrollmöglichkeiten bereit, um zu entscheiden, wo Anzeigen erscheinen und wie sie angezeigt werden.
Meta betont, dass diese Tools helfen sollen, eine konsistente Werbeerfahrung sicherzustellen – auch mit dem neuen Anzeigenformat.
Was Nutzer mit Ad Breaks erwartet
Ad Breaks verändern den gewohnten Flow auf Facebook und Instagram. Manche gewöhnen sich daran, andere schließen die App direkt, wenn der Countdown startet.
Für dich bedeutet das: Entweder du akzeptierst die Pausen, wechselst zum Abo, oder erlaubst wieder personalisierte Werbung, um sie zu vermeiden. So oder so: In Europa kostet die kostenlose Nutzung jetzt ein paar Sekunden Wartezeit – und vielleicht eine kleine Pause vom Scrollen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Facebook jetzt kostenpflichtig?
Nein, Facebook bleibt kostenlos. Aber Nutzer müssen wählen: kostenlos mit Werbung oder Abo ohne Ads.
Wie bekomme ich bei Facebook die Werbung weg?
Die einzige Möglichkeit, Facebook und Instagram ohne Werbung zu nutzen, ist ein kostenpflichtiges Abo. Ohne Abo erscheinen weiterhin Werbeanzeigen, allerdings mit weniger personalisierten Inhalten.
Muss ich Facebook Werbung zustimmen, um die App weiter nutzen zu können?
Ja, ohne Zustimmung zur Datenverarbeitung für personalisierte Werbung kannst du Facebook und Instagram nicht kostenlos nutzen. Meta fordert diese Zustimmung aufgrund aktualisierter EU-Vorschriften, die Plattformen dazu verpflichten, Nutzern mehr Kontrolle über die Verwendung ihrer Daten für Werbung zu geben.
Was kostet das Facebook Werbung-Abo?
Aktuell kostet das Abo 5,99 € im Web und 7,99 € auf iOS oder Android. Zusätzliche Accounts sind für 4 € (Web) bzw. 5 € (App) pro Monat erhältlich.
Kann ich Facebook Werbung einstellen?
Ja, über die Anzeigeneinstellungen kannst du beeinflussen, welche Kategorien oder Themen dir angezeigt werden. Allerdings bleibt Werbung weiterhin sichtbar, auch wenn du die Personalisierung einschränkst.
Was bedeutet Meta Facebook Werbung in einer „Low Data Environment“?
In einer „Low Data Environment“ nutzt Meta weniger Datenpunkte für die Auswahl von Werbeanzeigen. Das bedeutet, dass die Werbung weniger personalisiert ist, aber für alle Nutzer gleich sichtbar bleibt. Diese Option ist Teil der kostenlosen Nutzung mit weniger personalisierten Anzeigen.
Warum soll ich bei Facebook ein Abo abschließen?
Ein Abo ermöglicht dir die werbefreie Nutzung von Facebook und Instagram. Es bietet eine Alternative für Nutzer, die keine personalisierte Werbung wünschen und bereit sind, dafür zu zahlen. Allerdings bleibt Meta auch im Abo weiterhin Daten sammeln, jedoch nicht für Werbezwecke.